Jahresbericht 2016

Liebe Mitglieder des Vereins, liebe Helfer, Spender und Unterstützer!

Wir Vereinsmitglieder eines kleinen Hilfsprojektes blicken zurück auf das Jahr 2016: Erfolgreich und mit beachtlichen Ergebnissen konnten wir erneut helfen, die medizinische Versorgung im Süden Madagaskars etwas zu verbessern.

Die soziale Not und die politische Situation in Madagaskar sind unverändert ernst. Verbesserungen können wir nicht konstatieren. Am 17.01.2017 veröffentlichte die internationale Hilfsorganisation CARE ihren Bericht darüber, welche humanitären Krisen und Naturkatastrophen, unter denen mehr als eine Million Menschen litten, 2016 die geringste mediale Aufmerksamkeit in mehr als 250.000 Onlinemedien erhalten hatten. „Suffering in Silence:…“ Die Nahrungskrisen in Eritrea, Madagaskar und Nordkorea erhielten am wenigsten Berichterstattung. Aber sie verdienen die öffentliche Wahrnehmung! CARE nimmt die Hilfsorganisationen in die Verantwortung, Krisen zu kommunizieren und Verantwortung zu übernehmen. Das sei hiermit unterstrichen.

Im Welthungerindex findet sich Madagaskar 2016 auf Platz 114 von 118. Außerdem hatte das Klimaphänomen El Nino 2016 gravierende Auswirkungen, wie eine Untersuchung von UNICEF, Welternährungsprogramm WFP und der Organisation für Ernährung und Landwirtschaft FAO (UNO) zeigt.

Centre Medical de Tolagnaro in Fort Dauphin:

Dr. Jane Olivier und ihr Team leisteten auch 2016 Großartiges. Das medizinische Zentrum kämpft um den Status eines Krankenhauses. Mit Fleiß, Charme, Geduld und einem geradezu bewundernswerten Kampf gegen Korruption und Missgunst versuchen die Kollegen, die stetig wechselnden und willkürlichen Anforderungen zu erfüllen. So gelang es 2016, mit dem baulichen Ausbau eines Labors und nicht zuletzt dank unserer Hilfe durch Anschaffung eines Blutwerte-Bestimmungsautomaten der Firma Mindray für 8528,- Euro, die staatliche Konzession für ein Krankenhauslabor zu erhalten. Damit haben sich die diagnostischen Möglichkeiten zugunsten der Patienten erheblich verbessert, Therapieentscheidungen sind kompetenter und zuverlässiger geworden.

Die hygienischen Bedingungen verbesserten wir sehr kurzfristig durch die Finanzierung eines Toilettenhäuschens für die ambulanten Patienten und Besucher, die ihre Bedürfnisse nun nicht mehr auf dem Krankenhausgelände verrichten müssen.

Für weitere 5000,- Euro wurde wichtiges medizinisches Equipment angeschafft. Mehrere medizinische Beistellwagen, Infusionsständer, medizinische Instrumente sowie ein Kühlschrank und Hilfsmittel erleichtern die Arbeit der Klinik. Eine Summe von 4500,- Euro überwiesen wir für eine Basis-PC-Ausstattung, wobei der wesentliche Anteil der IT-Ausstattung und die Absicherung einer zuverlässigen Stromversorgung für 2017 geplant sind.

Im Mai 2016 hatten wir dann Dr. Jane Olivier mit ihrer Familie privat zu Gast. Gemeinsam mit unserem Freund und Kollegen Christian Hönemann besuchten wir anschließend ein Symposium über Entwicklungshilfe am Wilhelmstift in Hamburg, wo Dr. Jane über ihre Erfahrungen referierte. Interessant war, dass alle Hilfsorganisationen am Transportproblem auf die Insel scheitern und sämtliche Ausrüstungsgegenstände selbst mit auf die Insel nehmen. Auch andere Organisationen helfen mit punktuellem und sehr persönlichem Engagement dort, wo die madagassische Politik versagt.

Die mitteldeutsche Zeitung berichtete am 11.06.2016:

Mit Hilfe des Vereins konnte Sarah Wieland, die zur Zeit in Ulm zur Kinderkrankenschwester ausgebildet wird, vom 11.07. bis 07.08.2016 im Centre Medical de Tolagnaro in Fort Dauphin ein Praktikum absolvieren. Ihren begeisterten, lesenswerten Bericht haben wir auf unserer Webseite eingestellt.

 

Clinique St.Luc in Tuléar:

An der Klinik gibt es wenig positive Neuigkeiten. Die neuen, jüngeren Ärzte haben Tuléar aus persönlichen Gründen wieder verlassen, sicherlich auch aufgrund organisatorischer Defizite der Leitung der Klinik. Die Hungersnot im Süden Madagaskars mit ca. 800.000 betroffenen Menschen führte auch dazu, dass die Klinik wenig Einkommen generieren konnte. Es bleibt eine harte Arbeit mit hochmotivierten Mitarbeitern, davon nur noch 2 Ärzte. Trotzdem begann 2016 die dringend nötige umfassende Rekonstruktion der Krankenbaracke der II. Klasse mit dem Entbindungstrakt, den Sanitäreinrichtungen und Patientenzimmern.

Da eine Ultraschallsonde defekt war, wurden wir um Ersatz gebeten. Es gelang, direkt über einen Medizinproduktehandel in Madagaskar eine neue Sonde für 2019,- Euro zu kaufen, welche im März 2016 direkt an die Klinik geliefert wurde.

Am 24.10.2016 stellten wir vor den Mitgliedern des Lions Club Vortaunus in Bad Soden unser Projekt in einem zweistündigen Vortrag vor. Man stellte uns die Finanzierung eines Defibrillators für das Centre Medical de Tolagnaro in Fort Dauphin in Aussicht.

Wir möchten allen, die 2016 unseren Verein „Melzer-Madagaskar-Projekt e.V.“ und damit die Mitarbeiter und Patienten der Clinique St. Luc in Tuléar und des Centre Medical de Tolagnaro in Fort Dauphin tatkräftig unterstützt haben, für ihre Hilfe danken. Der Verein konnte ein Spendenaufkommen von 15.150,- Euro verbuchen und durch die sehr guten Einnahmen auch der Vorjahre gezielt 28.180,- Euro ausgeben.

Dank gilt auch dem Steuerbüro Fürst & Partner und Frau K. Odebrett, die die Finanzabrechung des Vereins kostenfrei für das Finanzamt realisiert und somit mehrere hundert Euro an Spendengeldern eingespart haben.

Danke auch an den deutschen Journalisten Klaus Heimer, der uns mit seinen täglichen Informationen per email aus Madagaskar auf dem Laufenden hält.

Ein besonderer Dank sei gerichtet an die zahlreichen und großzügigen Spender, die den Verein teilweise sogar regelmäßig unterstützen. Stellvertretend für jeden einzelnen seien hier genannt: H. Apitz, P. Brendel, K. Enke, Dres. H. u. R. Dietrich, W. Gawellek, I. Greikhan, A. Hannig, M. u. V. Heide, K. Heilmann, R. Hempel, Dr. G. Hildebrand, P. Klenke, J. Köhler, F. u. H. König, H. Kraft, G. u. B. Kunath, D. Lincke, H. u. U. Martin, H. u. I. Matthes, H. Narr, H. u. M. Oelsner, E. Otto, R. Papst, R. Prager, R. u. B. Rathmann, L. Röder, H. u. U. Rose, R. Rudkowski, H. Sadzulewski, Dr. G. u. R. Schimmel, E. Schulz, H.P. u. J. Schumann, J. Schumann, G. Schütze, G. Seidel, V. Sela, H. Simon, W.D. Stöhr, H. Szirniks, P. Theil, M. Tuffert, H. u. B. Ursichowski, H. Vetterkind, A. u. R. Weilbach, K. Weise, G. u. C. Wistuba, E. u. H. Wronski und die Firmen Taxi Möbius und medac GmbH.

Dank gilt auch den Schülern und Lehrern des GSG Zeitz, die ihr begonnenes Engagement für die Grundschule in Tuléar auch im Rahmen der 110-Jahrfeier der Schule fortgeführt haben. In dessen Rahmen hielten wir wieder einen Vortrag. Für die Grundschule Motombe wurden durch die Schüler und Lehrer des Geschwister-Scholl-Gymnasiums 470,- Euro gespendet.

Bitte helfen Sie auch weiterhin. Wir garantieren die zuverlässige Verwendung der Spenden materieller und finanzieller Art.

Rippicha im Juni 2016

 

Heike & Frank Melzer

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