Clinique St. Luc Tuléar

Die Klinik wurde 1981 von Dr. Noël Rakotomavo in seiner Heimat gegründet. Seine Familie trägt als Eigentümer die medizinische und organisatorische Verantwortung. Die Clinique St. Luc ist eine von verschiedenen ambulanten und stationären Behandlungszentren in der Provinzhauptstadt Tuléar, einer Universitätsstadt mit 125.000 Einwohnern an der Südwestküste Madagaskars.

Dr. Rakotomavo wählte als Katholik den Namen des Heiligen St. Lucas, der auch als Arzt praktizierte, als Schutzpatron für seine Klinik. Jeder Tag beginnt für die Mitarbeiter der Klinik mit einer gemeinsamen Andacht. Da das konfessionelle Krankenhaus kaum staatlichen Zuwendungen erhält, muss es besonders effizient geführt werden. Zugleich ist die Hinwendung zum Patienten deutlich größer als in anderen Kliniken.

Die Klinik wird teilweise nach dem „Lambarene- Prinzip“ geführt: Arme werden auch kostenlos behandelt, Vermögende müssen ihre Behandlungskosten bezahlen. Das Klinikgelände gleicht einem Campus: Hier befinden sich drei Krankenpavillons mit insgesamt 40 Betten, ein Gebäude für die Rezeption, die Sprechzimmer, die Apotheke und die Verwaltung, weitere Räume für das Röntgen, den Ultraschall und das Labor. Die Wohnungen einiger medizinischer Mitarbeiter und derer Angehörigen befinden sich hier. In den Krankenstationen werden die Patienten von ihren Angehörigen verpflegt. Eine Krankenhausküche, wie in Europa üblich, gibt es nicht. An der Klinik werden alle ankommenden Notfälle behandelt. So sind allgemeine Chirurgie, Gynäkologie, internistische Medizin einschließlich einer umfangreichen Ambulanz und mit Einschränkungen auch die Urologie und Pädiatrie vertreten.

Seit 2010 hat Dr. Noël Rakotomavo die Leitung der Klinik nur schrittweise an seine Kinder übergeben. Leider sind sie kein Mediziner. So gilt es für diese, neben organisatorischen, finanziellen und sozialen Problemen auch die Belange der Klinik zu beherrschen, keine leichte Aufgabe.

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